Von Geburt an fit

Mütter können schon das Ungeborene trainieren

Im Leben einer Frau ist die Schwangerschaft mit der Vorfreude auf das Kind eine ganz besondere Zeit. Werdenden Eltern ist oft aber nicht bewusst, dass sie bereits während der Schwangerschaft die Weichen für eine gesunde Zukunft ihres Kindes stellen. Neueste wissenschaftliche Studien zeigen, dass schon Einflüsse vor und nach der Geburt das lebenslange Risiko für die Entwicklung von Adipositas, Übergewicht und anderen Krankheiten wie Diabetes oder Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems erhöhen können. Wie fit und gesund ein Kind wird, hängt also schon vor der Geburt vom Verhalten der Mutter ab. Erfahre jetzt, wie Du als werdende Mutter schon das ungeborene Kind fit machen kannst…

Die Auswirkungen des guten oder schlechten Lebensstils der werdenden Mutter auf die Gesundheit und Fitness des Kindes werden unter dem Sammelbegriff der „perinatalen Programmierung“ zusammengefasst. In dieser Phase des raschen Wachstums, also im Zeitraum der Schwangerschaft und in den ersten Lebenswochen des Kindes, werden die Funktionsweisen und Entwicklung der Organe bzw. des Organsystems bestimmt. Nicht nur die genetische Faktoren, sondern auch Einflüsse von außen wie z.B. die Art und Weise der Ernährung und der Bewegung haben langfristig Auswirkungen auf die Funktionen des gesamten Organismus. Der Lebensstil der Mutter während der Schwangerschaftsmonate und der ersten Monate nach der Entbindung haben daher eine sehr entscheidende Bedeutung für die Entwicklung des Kindes in allen Bereichen der Gesundheit.

Muss eine Schwangere für zwei essen?

Natürlich sind eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung für die Gesundheit von Kind und Mutter von sehr großer Bedeutung. Entgegen der weit verbreiteten Meinung sollten Schwangere aber nicht „für zwei“ essen. Eine zusätzliche Kalorienaufnahme sollte maximal zwischen 200 und 300 Kilokalorien pro Tag liegen.

Die Wissenschaft weiß heute, dass ein ständiger Nahrungsüberfluss das Ungeborene auf Überernährung programmiert. Der Überfluss an Energie wird als normal angesehen. Und das wirkt sich zukünftig auf das Hungerempfinden des Kindes aus. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft überkalorieren, tragen damit ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In den ersten Monaten nach der Geburt gilt: Stillen ist die erste Wahl. Die Muttermilch deckt optimal den Bedarf an Flüssigkeit und Nährstoffen ab, sie ist für die Kinder gut zu verdauen, hygienisch rein und enthält zusätzlich wichtige Abwehrstoffe. Zudem vermindert Stillen das Risiko für Übergewicht im späteren Leben des Kindes.

Bewegung in der Schwangerschaft

Immernoch hält sich der Glaube, Schonung und Ruhe sind wichtig während der Schwangerschaft.

Doch wir wissen heute, dass körperliche Aktivität und Bewegung in der Schwangerschaft sich sowohl in seelischer als auch in körperlicher Form positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind auswirken. Eine ausreichende Bewegung und Dynamik im Alltag beeinflussen den Fettstoffwechsel positiv, und senken das Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes, gleichzeitig wirkt es einer überproportionalen Gewichtszunahme während der Schwangerschaft entgegen und erleichtert auch das Abnehmen nach der Entbindung.

Bewegung und Sport während und nach der Schwangerschaft sind also förderlich für die Gesundheit von Mutter und auch Kind. Es sollten natürlich keine Sportarten mit einer erhöhten Gefahr eines Sturz- und Verletzungsrisiko gewählt werden. Die Belastung sollte unter fachlicher Anleitung an den Fitnesszustand und die individuelle Situation angepasst werden.

Das richtige Maß für die Intensität kann sehr gut mit dem „Sprech-Test“ herausgefunden werden: Wenn Du Dich bei Deiner körperlichen Betätigung noch unterhalten kann, ist die Anstrengung genau optimal. Nach der Geburt solltest Du aber vier Wochen warten bevor Du wieder mit leichten körperlichen Aktivitäten startest. Frage deine Hebamme, sie kann Dir den idealen Zeitpunkt nennen. Zu empfehlen ist Beckenbodengymnastik, diese sollte bis zu einem halben Jahr nach der Entbindung fortgesetzt werden.

Kinder lernen durch Bewegung!

Kinder entdecken und lernen durch Bewegung neues, dies gilt besonders für die ersten Lebensmonate. Kinder wollen sich ausprobieren und müssen den natürlichen Bewegungsdrang ausleben. Dieses ist für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung im Wachstum unverzichtbar.

Daher solltest Du den Bewegungsdrang deines Kindes von Geburt an fördern und ihnen zeigen wie lohnend Bewegung ist. Bereits während der Schwangerschaft haben die mütterlichen Bewegungsgewohnheiten prägende Wirkung auf die Entwicklung aller physischen und psychischen Eigenschaften des Kindes. Für eine positive Entwicklung sind sehr vielfältige Bewegungserfahrungen und Sinnesempfindungen entscheidend.

Wichtig ist daher das Kind anzuregen und jederzeit Gelegenheiten zu schaffen, damit es entsprechend seines Entwicklungszustandes motorische Fähigkeiten anwenden und weiterentwickeln kann. Welche Fähigkeiten wann erlernt werden, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. In den ersten Lebensmonaten müssen Kinder viel Platz haben, um sich zu erfahren! Sorge für sichere Räume und große freie Flächen zum Krabbeln und Strampeln. Toll sind auch Bewegungsangebote wie Krabbelgruppen, diese bieten neben der Bewegung auch den Kontakt zu anderen Eltern.

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Foto: alliance, shutter stock – aus shape up online